Die Idee: Den Potts Park digital entdecken

Ziel meines Projekts war es, den Potts Park so aufzubereiten, dass er jederzeit und für alle zugänglich wird – auch außerhalb der Öffnungszeiten oder für Menschen mit eingeschränkter Mobilität. Ein virtueller Rundgang eröffnet darüber hinaus Schulen, Familien oder Interessierten die Möglichkeit, sich vorab ein realistisches Bild vom Gelände und den Attraktionen zu machen.

Dabei handelt es sich nicht um eine einfache Fotogalerie, sondern um einen interaktiven, digitalen Zwilling des Parks, durch den man sich bewegen kann, als wäre man selbst vor Ort. Dafür braucht es präzise Technik, durchdachte Abläufe – und viel Geduld.

Der technische Aufbau: So wurde der Park digitalisiert

Drohnenvermessung: Der Blick von oben

Zu Beginn kam eine Vermessungsdrohne zum Einsatz. Sie erfasste den Park aus der Luft und lieferte hochauflösende Fotos und ein 3D-Geländemodell. Die Drohne folgte dabei automatisierten Flugrouten und fotografierte aus unterschiedlichen Höhen und Winkeln.

Dank integrierter RTK-Technologie waren die Aufnahmen zentimetergenau – entscheidend für die spätere Kombination mit den Bodendaten.

Laserscanning: Präzision vom Boden aus

Für die detaillierte Erfassung vom Boden nutzte ich einen terrestrischen 3D-Laserscanner. Dieser tastet die Umgebung mit Millionen von Laserimpulsen ab und erstellt daraus eine Punktwolke – ein exaktes digitales Abbild der realen Geometrie.

Über 50 Scans wurden im gesamten Park verteilt – von Eingangsbereichen über Wege bis hin zu einzelnen Attraktionen wie der „Faulen Sau“ oder der Wasserwelt.

Panoramakamera: Virtuell mittendrin

An ausgewählten Punkten kamen 360°-Panoramakameras zum Einsatz. Sie erzeugen Rundumbilder, in denen sich die Betrachter*innen später frei umsehen können – fast so, als stünden sie selbst im Park.

Besonders eindrucksvolle Orte wie der Aussichtsturm oder der zentrale Bereich mit seinen farbenfrohen Skulpturen wurden auf diese Weise dokumentiert.

Von der Datenerfassung zum virtuellen Erlebnis

Nach der Aufnahme folgte die aufwändige Datenverarbeitung. Ziel war es, die unterschiedlichen Formate – Drohnenbilder, Laserscandaten und Panoramen – zu einem stimmigen, interaktiven Rundgang zu vereinen.

Punktwolken aufbereiten und ausrichten

Die Laserscandaten wurden mit Software wie FARO Scene bereinigt und präzise aufeinander abgestimmt. So entstand eine hochdetaillierte Punktwolke des gesamten Geländes.

Photogrammetrisches 3D-Modell aus Luftbildern

Aus den Drohnenbildern wurde mithilfe von Agisoft Metashape ein texturiertes 3D-Modell generiert – mit Höheninformationen und fotorealistischer Darstellung, ideal für Visualisierungen und Simulationen.

Datenformate für jede Plattform

Da verschiedene Plattformen unterschiedliche Dateiformate benötigen, wurden die Daten konvertiert in:

Punktwolken: .las, .e57

3D-Modelle: .obj, .glb, .fbx

Panoramabilder: equirektangulares .jpg

Orthofotos: .tiff

So lässt sich der Rundgang auf zahlreichen Kanälen darstellen – ob im Browser, in einer App oder als VR-Erlebnis.

Fazit: Ein Freizeitpark zwischen analoger Welt und digitalem Raum

Der Potts Park steht für kindgerechten Freizeitspaß mit pädagogischem Anspruch – ohne grelle Reizüberflutung, dafür mit einem Fokus auf spielerisches Lernen. Genau das macht ihn zum idealen Kandidaten für eine digitale Erweiterung.

Ziel war es nicht, den echten Besuch zu ersetzen, sondern den Park virtuell erlebbar zu machen – als Einladung, als Planungswerkzeug und als barrierefreies Angebot.

Technologien wie Drohne, Laserscanner und 360°-Kamera eröffnen neue Perspektiven – für Bildung, Inklusion, Stadtplanung oder schlicht die Neugier auf neue Orte.

Der Potts Park ist damit nicht nur ein Ausflugsziel im Mindener Land, sondern auch ein digitaler Erlebnisraum, der Lust macht auf mehr.

Interesse am Rundgang – oder an einem eigenen Projekt?

Du möchtest den virtuellen Potts Park selbst erleben – oder ein vergleichbares Vorhaben umsetzen?
Ich teile gern meine Erfahrungen oder unterstütze bei der Umsetzung. Egal ob Schule, Stadt, Museum oder Freizeitpark – die Technik steht bereit.

Jetzt ist die Zeit, Orte neu zu entdecken – real und digital.